Das Bode-Museum gehört zu den bedeutenden Baudenkmälern des späten Historismus in Berlin, das als eines der fünf großen Sammlungsgebäude der Museumsinsel Werke der Skulpturensammlung, des Museums für Byzantinische Kunst, des Münzkabinetts sowie der Gemäldegalerie und des Kunstgewerbemuseums zeigt.
Die rund 25.000 qm große Nutzfläche wurde in knapp 8 Jahren für insgesamt 152 Mio Euro komplett restauriert, saniert und an die Anforderungen eines modernen Museumsbetriebes angepasst. Die Ausstellung in 64 Räumen wurde für 6 Mio Euro neu gestaltet.
Zwischen Spree und Kupfergraben an der Nordspitze der Museumsinsel von Wasser umgeben, gruppiert sich der dreiflügelige Bau mit zwei Kuppeln um 5 Innenhöfe. Ein Neobarocker Palast, der mit der zweigeschossigen Basilika Florentinische Frührenaissance und mit der Kleinen Kuppelhalle Friderizianischen Rokoko in sich birgt. Diese Räume bilden die „Goldene Mittelachse“. Sie wurden ohne Einbau von Klimatechnik und ohne die Spuren von Geschichte, Alterung und Nutzung zu verwischen, restauriert.
Wencke Katharina Schoger konzipierte und leitete als Innarchitektin die Farb-, Material- und Oberflächenrestaurierung der “Goldenen Mittelachse” sowie die Farbfassungen aller übrigen Ausstellungsräume für den Architekten Heinz Tesar, für insgesamt 60.000 qm Wand- und Deckenflächen. Darüber hinaus entwickelte sie in Zusammenarbeit mit Museumsleitung und Kuratoren die Ausstellungsgestaltung für die 64 Räume der 3 Sammlungen.
Farben, Materialien und Oberflächentechniken der “Goldenen Mittelachse” sind vielfältig und nuancenreich. Das denkmalpflegerische Konzept definierte den Umgang mit allen Steinimitationen, Natursteinen, Stuckmarmoren, Vergoldungstechniken, die Glanzgrade neu zu bearbeitender Oberflächen und auch die Möglichkeiten der Interpretation von Farb- und Materialspuren, Bildvorlagen und Vergilbungsgraden.
Das Farbkonzept der Ausstellungsräume zu beiden Seiten der “Goldenen Mittelachse” ist abstrakter. Der große Romaniksaal und die Ausstellungsräume im Erdgeschoß sind hell gefasst, um die italienischen Spolien und Holzdecken der Räume sowie die Skulpturen selbst besonders hervorzuheben. Die an den Wasserseiten Spree und Kupfergraben liegenden Kabinette im Obergeschoss erhalten die starken Farben Dunkelrot und Grün. Die inneren Ausstellungsräume sind hell steinfarben, so dass sich innerhalb der Rundgänge Basilika, Große und Kleine Kuppelhalle und Gobelinsaal als Schwerpunkte herauslösen.
In Anlehnung an das Ausstellungskonzept Wilhelm von Bodes wurden Gemälde und besondere historische Möbel in die sammlungsübergreifende Inszenierung der ausgewählten Skulpturen integriert. Für jede einzelne Skulptur wurde die richtige Sockelhöhe und Dimensionierung ermittelt und simuliert und passgenaue Sockel und Vitrinen individuell gestaltet. Um den freistehenden Skulpturen in den Kabinetten größte Entfaltung zu ermöglichen, entwickelten wir besondere Wandeinbauvitrinen als Vertiefung in der Wand, die den Raum freihalten. Die Vitrinen zeichnen sich durch verdeckte, unsichtbar eingebaute Öffnungstechnik aus. Die Werke sind sichtbar, nicht die Vitrine.
Insgesamt gibt das neue Ausstellungskonzept den Skulpturen Freiraum zur Entfaltung ihrer räumlichen Präsenz, konzentriert die Auswahl auf die künstlerisch besten Werke und steigert so Wahrnehmung und Verständnis. Malerei ergänzt zentrale Hauptwerke der Skulptur, um die inneren Zusammenhänge zu erläutern und die Ausstellungsthemen zu verdichten.
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25.000 qm
Wencke Katharina Schoger
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Werner Huthmacher
Skulpturensockel
freistehende Vitrinen
Tischvitrinen
Konsolen
Konsolen mit Glashauben
Wandeinbauvitrinen
Reuter Schoger
Architektur Innenarchitektur Part mbB
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